Reise: Avignon, der Päpstliche Sitz (Provence)

Meine Reise durch die Provence beginnt in Avignon, einer sehr schönen und sehr alten Stadt. Viele Gebäude und auch das, in dem ich zu Gast bin, stammen noch aus dem 17. Jahrhundert. Das Bedeutet, dass die Stadt, besonders das Zentrum, noch sehr mittleralterlich wirken. Die Gassen sind sehr eng und die Steinhäuser alle ohne jegliche Struktur nebeneinander gebaut, die Fester sehr hoch und die Zimmer sehr klein. 

Aber Avignon hat seinen Charm. Es besitzt genau die Ausstrahlung eines sehr freidlichen und gleichzeitig spannenden französischen Städchen. Die Stadtmauer ist beinahe überall vollkommen erhalten und alles echte Leben spielt sich innerhalb ab. Gleichzeitig ist Avignon auch ziemlich modern. Das merkt man an den sauberen Straßen und schönen Straßenschildern (auch wenn sie für nicht-französisch-sprechende wie mich überhaupt nicht aufschlussreich sind). 


Was die Touristen nach Avignon lockt sind natürlich nicht die mitterlaterlichen Gässchen und schönen Straßenschilder. Nur wenige erkennen den Wert solcher Kleinigkeiten im Leben. Viel außerordentlicher erscheint den meisten folgendes Monument: Der Päpstliche Palast. 

Natürlich musste ich ihn heute Morgen mit meinen Eltern auch besuchen. Es ist eine riesige Burg oder viel mehr ein gigantisches mittelatlerliches Schloss. Die Führung mit dem Audioguide war ziemlich interessant und sehr informativ. Am Liebsten würde ich euch alles einfach erzählen, aber ich glaube da würde ich euch überfordern. Ich erzähle am Besten die spannendesten Details der Führung und verallgemeinere, damit ihr ein rundes Bild habt. 





Das Schloss wurde im 14. Jahrhundert erbaut und dann während der Residenz der insgesamt 9 Päpste ständig vergrößert und verändert. Es ist total angriffssicher mit Wänden bis zu 4 Metern dick und 10 Metern hoch aus Stein. 
Die Architekten waren ziemlich raffiniert. Zum Einen ist die Burg sehr geräumig mit hohen Decken, zum zweiten sind überall kleine Gänge, Passangen und Ähnliches und ein ungeladener Gast verirrt sich in Null Komma Nichts dort. Außerdem sind die Räume des Papstes so angepegt, dass dieser überall hin kommt durch private Gänge und sich nicht mit anderen Tummeln muss.

Was mir nicht so gefällt ist der Stein überall - dadurch wirkt alles kalt und abweisend. Allerdings war es zur Zeit der Päpste nicht so kahl, denn die Wände waren mit wunderschönen Stoffen bedeckt. Die meisten Gänge sind auch eng und tief, nichts für manche mit Platzangst. 

Aus meiner Sicht erfüllt das Schloss seine Aufgabe den Papst und sein Gefolge größer, wichtiger und verehrenswürdiger erscheinen zu lassen. In allen Räumlichkeiten hat man den Eindruck klein, unscheinbar und unwichtig zu sein, wohingegen Gott und sein Gesandter auf Erden noch höher und göttlicher sind. 
Im Mittelalter war die Kirche schließlich dominant und der Papst hatte großen Einfluss auf aller Leben, adelig und bäuerlich. Wohl aber mehr auf das bäuerliche. Deshalb lebte der Papst auch mit sehr viel Prunk. Seine Schatzkammern sind zwar heute leer, aber sollen Gold, Edelstalle, den feinsten Stoff und die wertvollsten Gemälde gesehen haben. 


Übrigens hat der Papst bei seiner wichtigsten Schatzkammer besondere Vorsicht walten lassen gegen Diebe und Banditen. Er hat Truhen versteckt unterhalb von loseren Steinplatten. Diese Schatztruhen wurden erst 1985 entdeckt bei der Renovierung des Schlosses! 


Morgen geht es weiter! Da besuche ich eine andere Stadt der Provence - aber vielleicht erzähle ich auch noch ein wenig zu Avignon. Lasst euch überraschen!



Küsse,
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Janna